Zanken um HTML5 Video-Standard scheint beendet zu sein

Nach langer Ungewissheit wie es mit Web-Videos im HTML5-Standard weiter geht, da die Browserhersteller und andere Parteien sich nicht auf einen Video-Codec einigen konnten, scheint dies nun ein Ende zu haben.
Folgend auch für Webtechnologie-Neulinge interessante Infos zum Web von Morgen

Mit dem HTML5 Standard führen die modernen Browser die Möglichkeit der native Video-Wiedergabe über die <video>-Tags ein.
Dies bietet, vor allem gegenüber der bisherigen Alternative Flash, einige handfeste Vorteile.
Der Standard ist definiert und allen bekannt, das heißt auf allen Systemen und Browsern sollten am Ende die selben (Basis-)Funktionen zur Video-Wiedergabe, oder zumindest Wiedergabemöglichkeiten, zur Verfügung stehen. Außerdem ist keine proprietäre Software mehr notwendig. (Auch wenn Flash in der kommenden Version ebenfalls Hardwarebeschleunigung erhalten soll, so bleiben doch noch einige weitere, handfeste Nachteile gegenüber dem Standard.)

Bisher war das große Problem jedoch das sich einigen auf einen Video-Codec (welcher die Videos kodiert, also das Bild in/aus Daten “übersetzt”), welcher im Standard nicht festgelegt ist, damit auch alle Browser die selben Videos abspielen können. Vor allem Mozilla wollte nur auf freie Codecs setzen, da diese auch weiteren Entwicklern und Programmen, auch ohne hohe Lizenzkosten, ermöglichen die Videos abspielen zu können. Mozilla setzte deswegen auf den offenen Theora-Codec. Der von Google und Apple bevorzugte Codec h264 ist jedoch nicht frei. Momentan zwar noch ohne kosten zu verwenden, die Patent-Inhaber haben aber bereits mehrfach angekündigt irgendwann Lizenzgebühren zu verlangen.
Nun scheint sich eine Lösung gefunden zu haben:

In letzter Zeit, schon seit Google sich On2 einverleibt hatte, die mit dem VP8 einen zum h264 ähnlich effizienten Video-Codec entwickelt hatten, und vor allem seit Google ankündigte den V8 unter offenen Lizenzen freizugeben wurde dieser Codec schon mehrfach als beste und zukünftige Alternative benannt.

Im Hacks-Blog von Mozilla finden sich nun definitive Informationen über den Fortschritt.

Ein neuer Standard namens WebM wird geschaffen. Dieser legt das Videoformat folgendermaßen fest: Als Video-Codec kommt VP8 zum Einsatz, als Audio-Codec der freie Vorbis-Codec. Als Container-Format ein abgespecktes Matroska (Dateiendung mkv).

In den aktuellen Entwicklerversionen vom kommenden Firefox 4 ist WebM bereits implementiert.

Aber alle Technik verbreitet sich nicht ohne Inhalt. Google wird alle YouTube in Zukunft auch im WebM-Format anbieten. Das Umwandeln kann bei älteren Videos allerdings aufgrund der Masse noch etwas dauern.
Auch weitere Unternehmen und Anbieter haben bereits zugesagt den neuen Standard zu unterstützen beziehungsweise zu verwenden.