Jimmy Schulz, FDP-Bundestagsabgeordneter: „Ich habe als Kind mein Taschengeld in Space Invaders-Automaten gesteckt.“

Jimmy Schulz ist Bundestagsabgeordneter für die FDP und kam über PC-Golf zum richtigen Golfen.

Pirate Gaming:
Auf die Gamescom selbst haben Sie es ja leider nicht geschafft. Was hätten Sie sich aber angesehen?
Jimmy Schulz:
Ich hätte mir sämtliche Neuigkeiten und neuen Entwicklungen angesehen. Auch um mir selbst ein Bild der Messe machen zu können. So hatte ich nur Medienberichte. Diese sprachen teilweise von einer Killerspiel-Messe. Es hat mich aber auch gefreut, dass die Tagesschau in den 20-Uhr-Nachrichten einen guten, sachlichen Bericht brachte. Das zeigt, dass wir heute weiter sind, als noch vor wenigen Jahren.

Pirate Gaming:
Spielen Sie denn auch selbst Videospiele?
Jimmy Schulz:
Selten. Dafür fehlt mir einfach die Zeit. Die finde ich meistens nur im Zug oder Flugzeug. Zu Hause habe ich aber eine Wii und auch eine Playstation 3.Ganz früher habe ich viel gespielt. Als 10-jähriger habe ich mein ganzes Taschengeld in Space Invaders-Automaten gesteckt!

Pirate Gaming:
Wenn Sie die Zeit finden, was spielen Sie dann. Haben Sie ein Lieblingsspiel?
Jimmy Schulz:
Ein klassisches Lieblingsspiel habe ich nicht, aber es gibt aber durchaus Spiele die mich längere Zeit fesseln. Need for Speed oder MX vs. ATV Unleashed zum Beispiel. Die spiele ich, neben Fifa oder „Zack und Wiki“, auch gerne mit meinem Sohn. Auch spiele ich Kinderspiele, wie Mario Cart oder Wii Sport Resort mit meiner Tochter.
Unglaublich gerne spiele ich Golf meist Links LS. Über Computer-Golf bin ich auch zum richtigen Golfen gekommen.

Pirate Gaming:
Herr Schäuble wurde ja erwischt, wie er auf dem iPad Sodoku spielte. Sie haben auch ein iPad. Zocken Sie auch während der Plenardebatten, so wie der Minister?
Jimmy Schulz:
Auf keinen Fall! Und selbst wenn: Ich habe eine Folie auf meinem iPad. Die sorgt dafür, dass ich unterwegs meine Mails vertraulich lesen kann. Während einer Debatte könnte ich also zocken: Es würde keiner merken (lacht). Aber nun mal ernsthaft: Nein, ich zocke nicht während Debatten. Mobil spiele ich aber durchaus.

Pirate Gaming:
Wie beurteilen Sie die Killerspiel-Debatte?
Jimmy Schulz:
Die hat sich beruhigt – zum Glück! Klar, bei einigen Ereignissen kocht sie immer wieder hoch, aber sie wird nicht mehr so scharf geführt, wie früher. Dazu hat, denke ich, auch unsere Bundestags-LAN beigetragen.

Pirate Gaming:
Waren bei dieser LAN denn viele Abgeordnete vertreten?
Jimmy Schulz:
Leider waren es nicht so viele, wie erhofft. Aber es waren einige Kollegen anwesend, die sich langsam der Thematik geöffnet haben. Ziel war es unter den Abgeordneten Bewusstsein zu schaffen. Wir hatten ja eine geschlossene Runde, um den Kollegen einen Raum ohne Medienrummel zum Ausprobieren zu geben, bevor wir öffentlich spielten. Dafür muss man auch Verständnis haben. Ein Abgeordneter, aus dem Raum Erfurt beispielsweise, möchte vielleicht nicht am nächsten Tag als Counter Strike-Spieler in der Zeitung stehen.

Pirate Gaming:
Ihre Kollegin Tabea Rößner hat sich im Interview für ein Qualitätssiegel für Videospiele ausgesprochen. Würden Sie sich Ihrer Forderung anschließen?
Jimmy Schulz:
Nein. Wer soll das Siegel auch machen? Wer soll die Qualität eines Spieles bewerten? Wir hatten diese Diskussion über Qualität von Spielen ja auch beim Computerspielpreis. Da hatten wir ja den Mut kein Lari-Fari-Spiel auszuzeichnen. Ich finde, die Qualität eines Spieles bewerten die Spieler. Die bisherigen Regelungen reichen vollkommen aus. Der Markt hat das, mit der USK, auch selbst geregelt. So lange das klappt, sehe ich da keinen Handlungsbedarf.